grenzWELTEN | zeitENDEN

grenzWELTEN | zeitENDEN. Klangbilder für einen Blechbläser und Lautsprecher

"WeltenEnden: Meine kleine Tochter fragte mich vor kurzem, was denn hinter dem Weltall sei. „Ugh“, meinte ich, „wie soll ich´s dir erklären? – Der Raum ist meines Wissens in der vierten Dimension gekrümmt.“ Ich nahm einen Ball, der in ihrem Kinderzimmer herumlag. „Stell dir vor, du läufst auf diesem Ball immer geradeaus. Wo kommst du dann an?“ Meine Tochter malte mit dem Finger einen Kreis in der Luft. „Dort, wo ich losgelaufen bin. Wieder am Anfang!“ – „Genau“, meinte ich, „stell dir das Weltall wie einen riesengroßen Ball vor, der sich ausdehnt. Es gibt kein Dahinter.“ – Meine Tochter zog wieder davon, wandte sich einem anderen Spielzeug zu und war fröhlich. Der Raum, heißt es (waren hinterher noch meine Gedanken), entfaltet sich seit dem Urknall in einem fort … der Raum und die Zeit. Er entfaltet sich, wo zuvor kein Raum war, wo auch ein Davor und ein Danach nicht ist. Stellen wir uns das Nichts, in das der Urknall explodiert und sich ergossen hat, nicht insgeheim doch als einen leeren Raum vor? Und haben die physikalischen Gesetze, nach denen diese kosmische Entfaltungen sich abspulen, schon existiert, bevor mit dem Knall Raum und Zeit entstand? Die Schöpfung aus dem Nichts, aber mit ewigen Spielregeln? Also eben nicht voraussetzungslos! Die Frage nach dem Ende des Weltalls - und was dahinter ist - zielt eher auf die Begrenztheit unserer Vorstellungen, unseres Denkvermögens. Was ist jenseits dessen, was ich denken kann?" [Uli Aumüller]

grenzWELTEN/zeitENDEN ist eine Spiegelung des Werkes WeltenEnden mit sich selbst und gleichzeitig eine Expansion des Hörraumes. Klangräume werden vielfach verschachtelt, der Solist wandert in einer modularen Partie in Interaktion mit sich selber hindurch. Der kompakte Klangraum um WeltenEnden erscheint wie zusammengerollt. Er wird in grenzWELTEN | zeitENDEN aufgewickelt in einer Komposition, die als neue räumliche, fragmentarische, mehrdimensionale Rekonstruktion von WeltenEnden erscheint.

Paul Hübner entfaltet durch Adriana Hölszkys Musik an verschiedenen Blechblas-instrumenten ein Klangspektrum, das die gesamte klingende Existenz des Musikers durch das Instrument direkt ins Ohr des Hörers transportiert – vom normal gespielten Ton in all seinen Schattierungen über perkussive Aktionen der Hände bis hin zu knarrenden Kehlklängen und fragilen Kantilenen der Lippen.„Die beiden Stücke bieten alles, was Adriana Hölszkys Musik so faszinierend macht. Die überbordende, kaum zu bändigende Lust, diesen Überschuss an Material und Phantasie, der sich stets im Grenzgebiet zwischen Ordnung und Chaos bewegt.“ [Harry Vogt]

Die Aufnahme wurde 2022 mit dem Preis der deutschen Schallplattenkritik ausgezeichnet: "Ein akustischer Comic Strip, der es in sich hat!"

Live in Mainz am 19. November 2024 anlässlich der Verleihung des Robert-Schumann-Preises an Adriana Hölszky - oder hier.

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