Die Sängerin und Autorin Barbara fasziniert bis heute: die literarische Qualität der Texte, die präzise Rhetorik und Stimmtechnik, die klugen Arrangements und elegante Agogik – und außerdem gehörte sie zu den ersten Sängerinnen, die ihre Texte selbst verfassten. Um sie aus der Perspektive der klassischen Musik zu würdigen, geht das KlangForum Heidelberg weit in die Vergangenheit zurück, zu dem Songwriter par excellence Guillaume de Machaut.
In Barbaras charismatischer Stimme verschmelzen Wort, Rhetorik und Musik zu einer gemeinsamen Sinnebene und auch die Lieder des alten Meisters Machaut funktionieren ganz ähnlich, schließlich war er mindestens genau so sehr Dichter wie Komponist. Erst in den Jahrhunderten nach Machaut löste sich der Klang soweit vom Wort ab, dass er in der klassischen Musik eine eigene Bedeutungsebene gewann: Hierin liegt der Gegensatz zwischen französischem Chanson und z.B. romantischem Kunstlied und genau hier kommt die Uraufführung von Philipp Maintz‘ schwarze lieder, spott-verse und ein galgenlied ins Spiel. Die vertonten Texte von Wilhelm Busch, Arno Holz und Christian Morgenstern halten dem Publikum mit frechem Grinsen den Zerrspiegel vor und führen damit die klassische Tradition des scharfzüngigen Kunstliedzyklus‘ fort.